Das Wesentliche

"Wir sollten uns auf das Wesentliche in unserem Job konzentrieren,"
meinte neulich ein Kollege. Damit meinte er wohl den Unterricht.... für einen Wissens- und Lernzuwachs bei den Schülern zu sorgen....

Aber am Ende des Schuljahres musste mein Unterricht und meine Unterrichtsvorbereitung leiden. Proben für Verabschiedungen, Abschiedsgeschenke, Proben für die Einschulung, Konferenzen, Abschlussfeiern, Zeugnisse... So sah der Schulalltag aus.
Und ich....ich fühlte mich jeden Tag ausgelaugter.
Von Außenstehenden hörte man nur noch: " Oh, du hast es gut. Du hast bald ganz lange Ferien."
Ich glaube, ich habe mich noch nie so auf Ferien gefreut.
Trotzdem bin ich am ersten Ferientag wieder in die Schule gefahren. Habe dort mein Klassenzimmer aufgeräumt und ausgemistet und hatte noch ein Planungsgespräch mit einer Kollegin.

Aber jetzt versuche ich mich etwas zu entspannen. Ich stehe später auf und ich frühstücke, was ich während der Schulzeit immer erst in der Pause mache.


"Was machst du dann in den Ferien den ganzen Tag?"
Diesen oder ähnliche Sätze höre ich derzeit auch sehr oft. Immer das Gefühl erzeugend, dass ich mich für meine Ferien rechtfertigen muss. Dabei gehöre ich zu denen, die in den Ferien tatsächlich etwas für die Schule tun. Meine große Hauptaufgabe besteht darin, meine Materialien zu sortieren und abzuheften. Die Relicurricula für 1/2 und 3/4 warten darauf in eine einheitliche Form gebracht zu werden. Und natürlich möchte ich mich auch auf neue Schuljahr vorbereiten.

"Du hast doch Ferien." "Entspann dich doch mal."
Das mache ich auch ein Stück weit, indem ich ohne Druck arbeite. Mit vielen kleinen Päuschen dazwischen. Aber nichts tun.... geht für mich nicht, sonst bin ich spätestens nach ein paar Wochen Schule unzufrieden uns ausgelaugt. Und somit versuche ich auch in der schulfreien Zeit "das Wesentliche" nicht aus dem Blick zu verlieren und die kostbare Zeit zu nutzen.
Ich bin gespannt, wie mir das diese Ferien gelingt.

Ich wünsche euch allen schöne und erholsame Sommerferien!!!